Der Glaube an die unumkehrbare Integration der „deutschen Staatsbürger jüdischen Glaubens“ wird erst durch das verstärkte Aufleben des Antisemitismus im Gefolge des I. Weltkriegs er-schüttert. Bis in die Zeit des Nationalsozialismus hinein wollen oder können die meisten deutschen Juden nicht wahrhaben, dass nicht nur ihre gesellschaftliche Stellung, sondern Leib und Leben in Gefahr sind. Für viele wird der Glaube an die Wirkungskraft der deutschen Kultur und das Gefühl der eigenen Verwurzelung in Deutschland zur tödlichen
Falle.
Nach der Shoah scheint zunächst ein künftiges Leben für Juden in Deutschland undenkbar. Aber bereits Anfang der 50er Jahre wird deutlich, dass Juden auch in Zukunft in Deutschland leben werden. Nur wenige von ihnen sind Nach-fahren deutscher Juden aus der Zeit vor dem Holocaust.
Mittwoch, 10. November 2021, 19:00 Uhr: Synagoge des Kultur- und Gemeindezentrums der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Fuhsestr. 6, 30419 Hannover