Am Mittwoch, 22.09., 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein zum Start unserer Vortragsreihe mit dem Historiker Wolfgang Borchardt: „Jüdisches Leben in Deutschland – Entwicklungen und Brüche“ – den Programmflyer können sie hier herunterladen.
Film zum BDM in Hannover 1933- 1945
Wo steht das größte ehemalige BDM-Heim in Hannover? Welche Nazi-Symbole sind dort immer noch zu sehen?
Buchempfehlung: Judith Fanto, Viktor. Roman nach Tatsachen
Zum Judentum der eigenen Vorfahren zurückfinden, mit viel Mut für wunderschöne und für tieftraurige Überraschungen: Das ist das große Thema der niederländischen Schriftstellerin Judith Fanto (geboren 1969). Zu Beginn des Romans zählt sich die Autorin, die zugleich auch Ich-Erzählerin ist,…
Buchempfehlung: Peter Schäfer, Kurze Geschichte des Antisemitismus. Sachbuch, Verlag C.H.Beck 2020, 334 Seiten.
Die Ausdrücke „Jude“, „Judenpresse“ und „Feuer und Benzin für euch“ wurden am Rande einer Veranstaltung zum Volkstrauertrag im Herbst 2020 gegen Journalisten geäußert – von einem führenden Mitglied der Partei „Die Rechte“. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat jetzt ein Verfahren gegen diese Person eingestellt mit der Begründung, bei den Ausdrücken handele es sich objektiv nicht um eine Beleidigung.
Angesichts dieser Entscheidung ist das Buch von Peter Schäfer eine empfehlenswerte Lektüre: Genauere Kenntnis der Geschichte des Antisemitismus ist Voraussetzung, wenn man beurteilen will, ob und wie sich Antisemitismus heute äußert. Das Buch führt anschaulich vor Augen, dass der Begriff „Jude“ nicht nur eine, sondern zwei Bedeutungen hat: Zum einen benennt er sachlich, dass jemand Jude ist. Zum anderen wird er von nichtjüdischen Sprechern seit vielen Jahrhunderten zur Abwertung und Beleidigung verwendet. Peter Schäfer, Professor für Judaistik und früherer Leiter des Jüdischen Museums Berlin, schildert eindringlich, wie dem böse gemeinten Wort allzu oft die böse Tat folgte: schon im alten Griechenland und Rom war das der Fall, später bei den Bücherverbrennungen, Morden und Vertreibungen in den christlichen Ländern des Mittelalters – bis hin zu Terror und Vernichtung während der NS-Zeit.
Schäfer wirft auch einen klaren Blick auf den Ausdruck „Judenpresse“: Er kam im 19. Jahrhundert auf und war von Anfang an als Beleidigung gedacht. Den Zeitungen jüdischer Verleger wurde unterstellt, sie seien Teil der angeblichen „jüdischen Weltverschwörung“. Aktueller Antisemitismus, das kann Schäfer an vielen Beispielen zeigen, benutzt perfide genau diese alten antijüdischen Stereotype. Auch die heutigen Vorwürfe gegen Juden zur angeblichen wirtschaftlichen Bereicherung durch die Corona-Pandemie wurden analog so schon in Zeiten der Pest geäußert und mündeten oft genug in körperliche Bedrohung und Entrechtung der Mitglieder jüdischer Gemeinden. Ein wichtiges, aufklärendes Buch.
Renate Schwarzbauer
Kurzfilm: Swing-Jugend in Hannover 1933 – 1945: Hass auf die Hitler-Jugend
Wir empfehlen: Der spannende Kurzfilm „Swing-Jugend in Hannover 1933 – 1945“ (7 Minuten) erzählt zum ersten Mal, wie Jugendliche in Hannover das Marschieren, die Deutschtümelei und den Rassenhass der Hitler-Jugend ablehnten. Wie sie mutig verbotene Jazz-Musik hörten und dafür von den Nazis bestraft wurden.
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=eCvVNbTsAKk&feature=youtu.be&ab_channel=NS-Zeit-Hannover
Unsere Bibliothek bleibt ab sofort bis zum 30.11.2020 geschlossen.
Für Sie gelesen: Renate Schwarzbauer über Dagmar Nick, Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch.
Dieses Buch blickt in eine Zeit zurück, über deren jüdisches Leben weniger Fakten überliefert sind als über jüdische Erfahrungen im 19. bis 21. Jahrhundert: Die Schriftstellerin Dagmar Nick (geb. 1926) führt uns anhand ihrer Vorfahren ins 16. bis 18. Jahrhundert.…
Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr: Leseabend
Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr: Leseabend mit Texten der Philosophin Hannah Arendt, geführt von David Rausch und anschließendem Imbiss in der Sukka (Laubhütte). Bitte ziehen Sie sich warm an. Wir bitten um einen Kostenbeitrag. Mittwoch, 07. Oktober 2020, 19:00 Uhr,…
Für Sie gelesen: Renate Schwarzbauer über … Nea Weissberg (Hrsg), Halle ist überall. Stimmen jüdischer Frauen.
Nea Weissberg (Hrsg), Halle ist überall. Stimmen jüdischer Frauen. Mit Fotos von Sharon Adler. 160 Seiten, Lichtig Verlag, Berlin, 2020. Wie fühlen sich Jüdinnen heute in Deutschland? Wie geht es ihnen jetzt, ein Jahr nach dem Attentat auf die…
Ein gutes und gesundes neues Jahr!
Bibliothek geschlossen
Am Montag, 28. September bleibt unsere Bibliothek wegen Jom Kippur geschlossen
Philip Roth, Nemesis.
Es ist der letzte Roman des großen amerikanisch-jüdischen Schriftstellers Philip Roth (1933-2018): Im Zentrum steht eine Epidemie und ihre unvorhersehbaren Tücken. Die Handlung spielt 1944, zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, zunächst im jüdischen Viertel einer Kleinstadt an der US-Ostküste. Und…